Swimmingpool-oh no!

Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln geh´n, das wäre wunderschön!

Dieses Lied von 1929 kam mir letztens in den Sinn. Und „ja“, dachte ich, „wie schön, wenn wir im Sommer ans Wasser gehen können, an den See oder ans Meer.“

Wenn du das Lied auch hören willst, ist hier der Link zu einer der ersten Aufnahmen davon: https://www.youtube.com/watch?v=GuE9zc1jb-Y

 

Aber was passiert in unseren kleineren Städten (und sicher auch in den „besseren“ Gegenden in großen Städten? In jedem Garten steht ein Pool! Voller Wasser, damit auf den Ausflug zum See (ihgitt, da sind ja Algen drin) oder ans Meer (macht gar keinen Spaß hier…alles voller Plastik)nicht stattfinden muss und es schnell und sauber auch zu Hause ins kühle Nass gehen kann.

Jedes Jahr wird klarer, dass wir weltweit unter Wassermangel leiden-auch in Deutschland. Und Jedes Jahr ärgere ich mich mehr über diese Dekadenz. Aber genug geflucht…

Man kann unzählige Pools bei unfassbar vielen Firmen erstehen. Ich habe mal den erstbesten Hit im Netz aufgemacht und kam auf die Seite Profi-Poolwelt. Zu meiner Überraschung halten diese Profis es nicht für nötig, dem Interessenten die Wassermenge zu verraten, die in so einen Pool gehört. Also weiter mit der Suche nach Antworten.

Auch bei großen bekannten Baumärkten konnte ich keine Angabe zur Wassermenge im Pool finden. Das geht wirklich gar nicht und sollte heutzutage verpflichtend sein.

Als nächstes habe ich versucht, die Wassermenge mit Hilfe von der Seite Swimmingpool zu brechen, indem ich einen x-beliebigen Pool einer Baumarktkette ausgesucht und die Zahlen dort eingetragen habe. Das Ergebnis war, dass ich bei einem Pool der Größe 732x366x132 geschlagene 32149440 Kubikmeter an Wasser verbrauchen würde. Das konnte ja nun auch nicht sein. Einweiterer Rechner nämlich der Blitzrechner gab mir dann Klarheit: Für den Pool der oben genannten Größe verbraucht man für ein Befüllen 32,15 m3 Wasser. Das sind sage und schreibe 32.149 Liter Wasser!

Wie bitte?????

32.149 Liter Wasser….das sind ca 160 Badewannenfüllungen (wer Bitteschön badet denn 160x im Jahr?)…das ist ca zwei Monate der gesamte Wasserverbrauch einer 4-köpfigen Familie….das ist die Wassermenge, die ein Mensch braucht, um 58 Jahre lang jeden Tag 1,5Liter Wasser trinken zu können!

Wasser: So wunderschön, so lebenswichtig und doch so gedankenlos verbraucht!

Nun stellt sich die Frage, ob es noch andere Gründe außer dem immensen Wasserverbrauch gibt, weswegen ein Pool nicht in den garten gehört. Und wenn ich von Pool rede, dann rede ich auch von Planschbecken, die deutlich weniger Wasser benötigen. Denn das Planschbecken ist aus PVC, also Kunststoff. Und da das Planschbecken nicht fest sein darf, was Kunststoff zunächst einmal ist, werden in den Kunststoff  Weichmacher gegeben, die sogenannten Phthalate. Diese Phthalate sind für Mensch und Umwelt belastend. Sie werden im Laufe der Zeit ausgewaschen (was man an alten bröselndem Plastik erleben kann) und landen so in der Umwelt.

Das Umweltbundesamt schreibt schon 2007 :“ Die Freisetzung von Phthalaten durch Auswaschung oder Abrieb erfolgt überwiegend bei Anwendungen im Freien: Etwa aus dem Unterbodenschutz, aus Dachfolien oder aus Lkw-Planen. Auch beim Reinigen von PVC-Böden oder beim Waschen PVC-bedruckter Textilien, gelangen Phthalate in das Abwasser…“

Falls dich das Paper interessiert, findest du es unter:  https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/3540.pdf

Der Klimawandel trägt dazu bei, dass überall auf der Welt Seen nicht mehr genügend Wasser führen. Der Ural-See in Usbekistan, der einst riesig war, ist bereits verschwunden. Auch in Deutschland gibt es schon einige Seen, die deutlich niedrigere Wasserstände haben als noch vor 50 Jahren. Dasselbe gilt aber auch für das Grundwasser, dessen Spiegel ebenfalls schon zu sinken beginnt.

Mit eben diesem Grundwasser werden die Pools gefüllt.

Eine sehr kurzer, aber informativer Beitrag ist beim ndr erschienen. Hier kannst du ihn hören:

https://www.ndr.de/nachrichten/info/Wasserverlust-durch-Klimawandel-Immer-mehr-Seen-schrumpfen,ndrinfo45954.html

Mit all diesen Infos sollte es doch klar sein, dass man sich lieber zum (noch vorhandenem) See oder ans Meer begibt oder vielleicht doch besser ein Freibad aufsucht. Am besten mit Bus und Bahn oder noch besser mit dem Fahrrad oder zu Fuß.

Und wenn das nicht in Frage kommt: Wie wäre es mit mehr Schatten im Garten? Bäume geben Kühle und speichern CO2 und mit Bäumen ist allen geholfen! 

Die Badewanne hat in dieser Form eine richtig gute Nutzung:

Wie sparst du Wasser? Schreib mir gerne deine Ideen.

No Comments

Post A Comment