Zigarettenstummel

Letztens habe ich von einer Aktion gehört, die ich dann für mich alleine umgesetzt habe:

Zigarettenstummel sammeln!

Klingt erstmal seltsam, war aber doch sehr Augen öffnend (und geruchsintensiv).

Zunächst einmal vorneweg: Ich habe kein Problem damit, dass Menschen rauchen. 

Was mich interessiert hat, ist ,was  mit den Zigarettenstummeln passiert,. Wie viele gibt es, wo landen sie und was macht das mit unserer Umwelt? Diese Fragen finde ich schon spannend. Auch das Thema Tabakproduktion finde ich interessant, denn obwohl Rauchen in Deutschland noch „normal“ ist, habe  ich mir jedenfalls noch keine Gedanken darüber gemacht.

Die beiden weltweit größten Tabakproduzenten sind China und Indien. 

China hat im Jahr 2022 über 2 Millionen Tonnen Tabak produziert.

Die WHO sagt Folgendes:

„Jedes Jahr kosteten Herstellung und Konsum von Tabak mehr als acht Millionen Menschenleben, 600 Millionen Bäume, 200.000 Hektar Land sowie 22 Milliarden Tonnen Wasser und setzten rund 84 Millionen Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) frei.“

Wenn du den ganzen Bericht der WHO lesen möchtest, findest du hier den Link (er ist auf englisch verfasst):

https://iris.who.int/bitstream/handle/10665/354579/9789240051287-eng.pdf?sequence=1

Der Tabakanbau benötigt jährlich circa  22 Millionen Tonnen Wasser. Um einen guten Ertrag zu bekommen, werden Pestizide und Dünger eingesetzt (beides belastet die Umwelt).

Der Verpackungsmüll von Zigaretten beträgt weltweit ungefähr 2 Millionen Tonnen jährlich (oha!).

Außerdem werden 5% der jährlichen Abholzung von Bäumen dem Tabakanbau zugeordnet.

Die Menschen, die dann den Tabak ernten, erkranken häufig an der „Grüner-Tabak-Krankheit“. Sie nehmen am Tag ein Menge Nikotin von bis zu 50 Zigaretten auf. Dass in vielen Ländern auch Kinder bei der Ernte eingesetzt werden, macht das Ganze nicht gerade besser.

Spätestens jetzt ist schon klar, dass Tabakanbau ein großes Problem für die Menschen und die Umwelt ist.

Um den Faden von oben wieder aufzunehmen, kehre ich jetzt wieder zur Kippensammelaktion zurück.

Ausgestattet mit einer Plastiktüte und Plastikhandschuhen (in diesem Fall hatte ich mit Plastik mal kein Problem), bin ich eines Abends im Halbdunkel auf unseren Supermarkt-Parkplatz spaziert und habe angefangen, nach Zigarettenstummeln zu suchen. Zugegebenermaßen war mir das schon etwas peinlich. 

Was mich wirklich erschreckt hat, war die Menge, die ich kürzester Zeit gefunden habe. Meine Tüte war nach zehn Minuten halb voll. Auf dem Rückweg habe ich dann bemerkt, dass auch am Straßenrand eine Kippe nach der anderen liegt und ich wohne nicht in einer Großstadt und nicht in einem sehr belebten Wohngebiet!

Jeder dieser Stummel verschmutzt nicht nur sichtbar unsere Umwelt. Was dazukommt ist die Verschmutzung des Grundwassers (jede Kippe verseucht bis zu 40 Liter davon!), sondern auch das Plastik, das sich überall verbreitet. Denn Filter sind aus Plastik.

Gelangen Zigarettenstummel in Gewässer, können sie zusätzlich eine Gefahr für die darin lebenden Tiere werden, die die Stummel mit Fressbarem verwechseln und so buchstäblich mit vollen Magen verhungern.

Dass das mit aufgenommene Nikotin die Tiere vergiftet, liegt auf der Hand.

Fazit: Wer raucht, sollte seine Kippe BITTE im Restmüll entsorgen. Der Umwelt zuliebe!

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